Lebende Geschichte

Aufgrund der Funde am Montag verblieb das Team auch am Dienstag nahe der Factory Farm. Weitere Vermessungen wurden vorgenommen, um das Suchgebiet zu spezifizieren. Nachdem nochmals wenige Funde gemacht wurden, konnte die Suche ausgeweitet werden. Mithilfe der Geophysik wurde das nächste Gebiet bestimmt: ein Granattrichter. Im Anschluss an den arbeitsreichen Dienstag bestand die Möglichkeit an einer Zeremonie in Ypern teilzunehmen, zum Gedenken an die gefallenen Soldaten. Eine sehr bewegende Zeremonie.

Auch am Mittwoch konnten wieder vielversprechende Funde gemacht werden. Die Arbeit ging gut voran und die ersten Kleidungsstücke wurden gefunden (z.B. Beinbandagen). In der Mitte des Tages wurde die Ausgrabungsstelle von Soldaten in verschiedenen Uniformen (britische, australische und deutsche) besucht, um dem Team einen Eindruck über die damalige Kleidung zu vermitteln. Dabei konnte das Basiswissen erweitert werden, so dass in Zukunft weitere Fundstücke besser identifiziert und zugeordnet werden können. Durch die lokale Presse wird auch das Interesse der ansässigen Bevölkerung erweckt; so gibt es immer mal wieder Zaungäste, die auch ihr Wissen durch Überlieferungen mit ins Team einbringen. Dadurch entsteht ein kultureller Austausch, den man auch in den umliegenden Museen miterleben kann.

Die Woche neigt sich leider bereits dem Ende. Die Zeit verfliegt bei den vielen verschiedenen Eindrücken, so dass es einem vorkommt als habe man gerade erst begonnen. Nur die Schwielen an den Händen erinnern an die arbeitsreichen Tage - doch diese sind aufgrund der interessanten Funde schnell wieder vergessen.