Tuesday 24 July 2007

A German contribution - Ein deutscher Beitrag

Mein Name ist Swantje Krause und ich absolviere zurzeit ein Masterstudium an der Bournemouth Universität in England in Forensischer und Biologischer Anthropology. Ich arbeite mit menschlichen Knochen, die ich untersuche, um ein sogenanntes biologisches Profil zu erstellen, welches mir Auskunft über die Abstammung, das Geschlecht, das Alter und die Größe eines Individuums geben kann.

In der Woche vom 30. Juli bis 3. August werde ich an der Seite von Engländern, Belgiern, Franzosen, Deutschen und Australiern an einer archäologischen Ausgrabung in Ploegsteert (engl. Plugstreet), ein kleiner Ort in der Nähe von Ypern im Süd-Westen Belgiens, arbeiten. Dieses Team arbeitet gemeinsam an einem Projekt von „No Man’s Land“, einer europäischen Vereinigung, die sich mit historischen Kriegsschauplätzen aus dem Ersten Weltkrieg archäologisch beschäftigt und dadurch versucht Hintergründe und Zusammenhänge zu ermitteln. Die Leitung über dieses Projekt wird von Martin Brown und Richard Osgood, zwei Archäologen des Britischen Verteidigungsministeriums, übernommen. Der Schwerpunkt der Arbeit wird darin bestehen Informationen über die Dritte Division der Australier zu erlangen, die damals in Messines kämpften. Die Schlacht um Messines gilt als eine der blutigsten Schlachten des ersten Weltkrieges. Die Gegend ist durch gewaltige Krater gezeichnet, erzeugt durch massive Minenexplosionen. Am 7 Juni 1917 zündete die Britische Zweite Armee 19 Minen, mit einer Sprengkraft von ca. 600 Tonnen, unter Deutschen Linien. 10.000 Mann verloren damals während der Explosion ihr Leben. Die gewaltigen Explosionen waren angeblich bis Dublin zu hören.

Mit Spannung erwarte ich das Projekt und hoffe, dass das Wetter angenehm sein wird, so dass wir in der kurzen Zeit vernünftig arbeiten können, und dass wir neben Artefakten auch Überreste finden, die wir gegebenenfalls identifizieren und zurück in die entsprechenden Länder überführen können. Zudem hoffe ich, dass ich in einem netten, internationalen Team einen Beitrag zur Geschichte leisten kann.

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